WISSENSWERTES
TYP 14
= der kleine Karmann
Ghia
Letzter Stand:
15. 04. 2007
Modelländerungen
141 Cabrio & 143 Coupé
Geschichte
im Überblick
- 1951 Wilhelm Karmann und der
Volkswagen-Generaldirektor Heinrich Nordhoff sprechen erstmals über ein Sportcoupé auf Käferbasis.
Entwürfe
des Typ 14 entstehen in Osnabrück.
Die Front ähnelt zu diesem
Zeitpunkt noch sehr der des Käfer, während die Heckpartie schon ihre
charakteristischen Züge hat.
- 1953 Luigi Segre fertigt in Turin den Prototyp. Wilhelm Karmann ist spontan
begeistert und führt den Entwurf am 16. November 1953 VW-Chef Nordhoff vor.
Beide beschließen noch am selben Tag, die Serienproduktion in die Wege zu
leiten.
- 1954 Karmann entwickelt den Prototyp zur Serienreife, richtet in Osnabrück ein
Montageband ein und legt die logistischen Grundlagen für die
Serienfertigung.
- 1955 Der VW Karmann Ghia Coupé wird
VW-Händlern und Journalisten vorgestellt.
Bereits kurz nach der Veröffentlichungsfeier
am 14. Juli im Kasino-Hotel Georgsmarienhütte
ist festzustellen, dass die Meinungen über den Wagen auseinander gehen.
Die
Zeitschrift „Das Auto, Motor und Sport“ lobt einerseits Eleganz und Solidität, hält den
getesteten Typ 14 aber auch für die „Parodie eines schnellen
Auto“ (Heft 11, 26. Mai 1956, Seite 4).
Der Wagen, den das Fachpublikum am
14. Juli zu sehen bekommt, ist außen „gazellenbeige“ und innen in
braunem Leder gehalten.
Im darauf folgenden Monat beginnt die
Serienfertigung des Typ 14 (werksintern Typ 143) auf Basis des Export-Käfers.
Der von einem 30 PS starken luftgekühlten Vier-Zylinder-Boxermotor
angetriebene Wagen kostet ab Werk Osnabrück 7.500 DM.
- 1956 Das zehntausendste Typ 14
Coupé rollt vom Band. Mehr als die Hälfte der Produktion wird exportiert. Die
technische Entwicklung bei Karmann übernimmt der erfahrene Karosseriebauer
und Designer Johannes Beeskow.
- 1957 Auf der 38. IAA
wird das Karmann Ghia Cabriolet vorgestellt.
Das ab dem 1. November
1957 in Osnabrück produzierte Fahrzeug kostet 8.250 DM.
- 1959 Nach den Werksferien erhält der
Typ 14 eine erste Modellpflege.
Zu den Änderungen gehören
- größere Scheinwerfer, die nun ca. 5 cm
höher montiert werden,
- die vorderen Lufteinlässe werden vergrößert und in Chrom eingefasst,
- die Fenster im Fond werden ausstellbar,
- die Heckleuchten erhalten getrennte Gehäuse
für Schluss-, Stopp- und Blinklicht,
- an der Innenseite der Fahrertür wird
eine Armlehne eingebaut,
- Scheibenwaschanlage und Lichthupe sind
Serie
- 1960 Karmann eröffnet sein Werk in
Sao Bernado do Campo.
Die Produktion des Karmann Ghia do Brasil beginnt am
31. Dezember 1960.
Der Typ 14 wird nun mit einem 34 PS-Motor
ausgestattet.
- 1961 Der große Karmann
Ghia (Typ
34) geht am 01.09. in Serienproduktion.
Der Öffentlichkeit wird er erst
acht Tage später auf der IAA vorgestellt.
Mit dem 45 PS starken Motor erreicht der 1500er Typ 34 132 km/h.
Die ebenfalls vorgestellte Cabrio-Version
des Typ 34 geht jedoch nie in Serie.
Der Preis des Coupés ist mit
8.900 DM für damalige Verhältnisse sehr hoch und wird später um 450 DM
gesenkt. Trotz der Preissenkung bleibt der Absatz aber schleppend.
- 1965 Ab August erhält der Typ 14
einen 40 PS Motor
mit 1.300 ccm.
- 1966 Für den Typ 14 gibt es
bereits nach einem Jahr einen neuen Motor, der nun 44 PS aus 1.500 ccm leistet. Neben Änderungen
am Fahrwerk
werden die vorderen Trommelbremsen durch Scheibenbremsen
ersetzt.
- 1967 Der Typ 14 erhält eine
weitere Modellpflege. Die Tanköffnung wandert aus dem Kofferraum heraus auf
den Kotflügel, die Fahrzeugelektrik wird auf 12 Volt umgestellt.
Ab September gibt es den Typ 14 mit einer Halbautomatik
(Aufpreis 465 DM), die als Plus eine sicherere Schräglenker-Hinterachse mit
sich bringt.
- 1968 Der Typ 14 bekommt nun
serienmäßig eine Warnblinkanlage spendiert. Fahrer- und Beifahrersitz rücken
näher aneinander, was zu einer besseren Sicht der vorderen Passagiere führt.
- 1969 Im Juni 1969 wird die Produktion
des Typ 34 nach (nur) 42.505 Stück eingestellt. Der zuletzt gebaute Typ
34 1600 L verfügt über einen 54 PS Motor.
Der Typ 14 erhält vorn einen eckigen Blinker und bei der Cabriolet-Version
wird die Heckscheibe jetzt aus Glas statt aus Kunststoff hergestellt.
- 1970 Die in Brasilien
gebaute Version des Typ 14 erhält vorn zusätzlich eine ausstellbare
Scheibe.
Im August läuft in Brasilien die Produktion eines ganz neuen Modelltyps aus
dem Hause Karmann an, der VW Karmann Ghia Typ TC. Das Fahrgestell
des Typ TC kommt wiederum von Volkswagen, diesmal jedoch nicht vom VW
Käfer, sondern von einem VW Typ 3.
Der Typ 14 rollt ab 1970 nun, ob aus deutscher oder
brasilianischer Produktion, mit einem 50 PS starken Motor aus 1.600 ccm über die Straßen.
- 1972 Die brasilianische Version des Typ
14 wird eingestellt.
Die in Deutschland gebauten Typ 14 bekommen
eine weitere Modellpflege in Form von großen Rückleuchten.
- 1972 Letzte optische Änderungen,
„große“ Stoßstangen und leichte Änderung an der Karosserie.
Große
Blinker vorne.
- 1974 Am 31. Juli endet die Produktion
des Typ 14.
Der Wagen wurde insgesamt 443.478mal in den Varianten
Coupé und Cabriolet produziert.
- 1976 In Brasilien wird die Produktion
des Coupés Typ TC eingestellt.
Das Modell wurde dort ca. 18.000mal
gebaut.
Der Leiter der technischen Entwicklung, Johannes Beeskow, tritt in
den Ruhestand.