Historie

Am 14. Juli 1955 wurde der Volkswagen Karmann Ghia der Öffentlichkeit vorgestellt. Eingeladen waren damals Vertreter der Presse und Wirtschaft. Ort war das Kasino in Georgsmarienhütte nicht weit vom Karmann Werk in Osnabrück entfernt.

50 Jahre danach laden die großen Karmann Ghia Vereine Deutschlands mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren und Helfer die Karmann Ghia Freunde aus aller Welt ein, dieses Jubiläum angemessen am historischen Ort zu begehen.

Es war einmal...

Deutschland Anfang der 50er Jahre. Die Wirtschaft lebte langsam wieder auf nach dem 2. Weltkrieg und Autos wurden nicht mehr nur als Transportmittel angesehen. Einige kleine Hersteller konnten schöne Karossen mit günstiger VW Großserientechnik anbieten (z.B. Rometsch, Dannenhauer & Strauss, ...).

Die seit 1901 existierende Karmann hatte durch das bei Karmann gebaute VW Käfer-Cabriolet bereits enge Kontakte zu Volkswagen - aber auch zu vielen anderen renommierten Automobilherstellern. Um 1950 trug der Sohn Wilhelm Karmann (1914-1998) des Firmengründers (1871-1952) dem Volkswagen Konzernchef Heinz Nordhoff (1899-1968) seine Idee eines Sportwagens auf Basis des Käfers vor. Nordhoff lehnte diesen Plan zunächst ab, doch Wilhelm Karmann ließ sich von seinem Plan nicht so leicht abbringen.

Doch erst der Kontakt mit Luigi Segre (1919-1963) der Carrozzeria Ghia aus Turin (heute nur eine Designabteilung im Ford Konzern) brachte die entscheidende Wende. Die Firma Ghia hat schon so manchen noblen Sportwagen karosseriert. 1953 konnte Segre den ersten Prototypen Karmann präsentieren - und obwohl Karmann traditionsgemäß eher ein Cabriolet favorisierte hatte Segre ein hübsches Coupe entwickeln lassen.

Bei Ghia arbeiteten Mario Boano, sein Sohn Gian Paolo Boano und Sergio Coggiolaam Entwurf des Fahrzeuges. Um das Design gibt es einige Rätsel und Mythen - in deren Zusammenhang auch Chrysler und Virgil Exner genannt werden. Dieses lässt sich aber heute im Detail nicht mehr klären - da alle beteiligten verstorben sind.

Im November 1953 gab auch der VW Chef Nordhoff grünes Licht für Karmann Pläne. Danach wurde der Wagen mit großer Geheimhaltung für die Produktion perfektioniert.

Im Sommer 1955 wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt und startete die Produktion.

Erst 1974 kam das Ende dieses hübschen und erfolgreichen Fahrzeugs. Mit seinen 50 PS und einfachem Fahrwerk war es den Sportwagen und selbst sportlichen Familienautos dieser Zeit z.B. aus dem Hause BMW hoffnungslos unterlegen. VW steckte Ende zuvor mit seinem Heckmotor Konzept in der Krise und löste das Konzept 1973 mit Passat und Scirocco (Fertigung bei Karmann) und 1974 mit dem Golf ab. Es folgten aber bis heute noch viele weitere Volkswagen gefertigt bei Karmann. Ghia wurde zuvor aber von Ford aufgekauft - womit ein neuer VW Karmann Ghia nicht mehr zu erwarten ist.